Gerätehaus der FF Hüttenbach wurde seiner Bestimmung übergeben

Die Bevölkerung zeigte reges Interesse am Tag der Offenen Tür.

Im Rahmen einer Feierstunde wurde das renovierte Feuerwehrgerätehaus in Hüttenbach Ende April seiner Bestimmung übergeben und kirchlich gesegnet. Aus diesem Anlaß wurde auch die Bevölkerung zu einem Tag der Offenen Tür eingeladen. Übereinstimmend haben alle Besucher einen positiven Eindruck gewonnen und die Maßnahmen als optimal gelungen beurteilt.

Der Festakt am Freitagabend wurde musikalisch von der Kirchenmusik Bühl und dem Männergesangverein Eintracht Hüttenbach umrahmt. Vorstand Hans Raum begrüßte unter den zahlreichen Gästen Bürgermeister Andreas Kögel, die Damen und Herren des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung, die stellvertretende Landrätin Marlene Mortler, die Geistlichen Herren Schwarzmann und Starke, Kreisbrandinspektor Rainer Fuchs mit Kreisbrandmeistern und Schiedsrichtern, die Kommandanten und Kameraden der Gemeindewehren, der Patenwehr Schnaittach und der Partnerstadt Scheibenberg, die
Ehrenmitglieder Hans Leipold und Josef Fenk sowie Herrn Werner Johannes Stamm und die Aktiven und Passiven der eigenen Wehr sowie die geladenen Repräsentanten von Vereinen und Firmen, Polizei, Schule und Sparkasse, der Brauerei Kanone und der Pegnitz-Zeitung.

Vorsitzender Hans Raum umriß in seinem Grußwort die geleisteten Arbeiten in den abgelaufenen sechs Jahren des Umbaus und gab einen historischen Rückblick. Vor 20 Jahren konnte die FF Hüttenbach vom Schloßhof in die Kaltenhofstraße umziehen, wodurch eine Voraussetzung für die stetige Vergrößerung der Wehr geschaffen wurde. Zunächst standen eine Halle und ein kleiner Aufenthaltsraum zur Verfügung, der Rest des Gebäudes wurde damals als gemeindlicher Bauhof genutzt. Die Mannschaft wurde größer, eine Jugendgruppe gebildet und ein Fahrzeug angeschafft. Somit mußten Ende der 80er Jahre die Weichen gestellt werden, um den Anschluß ins nächste Jahrtausend nicht zu verpassen. Es konnte 1992 mit den Umbauarbeiten begonnen werden, nachdem der Gemeinderat das Löschgruppenfahrzeug und die Überlassung des ehemaligen Bauhofes für die Freiwillige Feuerwehr Hüttenbach genehmigte.

Im ersten Bauabschnitt entstand eine Gerätehalle zur Pflege der Atemschutzgeräte und Unterbringung von feuerwehrtechnischem Gerät. 1993 wurden dann die zweite und dritte Halle renoviert, um das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 und die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrler unterzubringen.
Rechtzeitig zum 125-Jährigen Gründungsfest wurden 1994 und 1995 die Fassade hergerichtet und anschließend der Schornstein saniert und die Heizung eingebaut. Das nächste große Ziel, die Umverlagerrung des Streusalzes zur Schaffung eines Unterrichts- und Aufenthaltsraumes konnte 1997 erreicht werden, wobei die Einrichtung ausschließlich aus Vereinsmitteln finanziert wurde. Hans Raum beendete seine Rede mit dem Dank an alle, die in irgendeiner Form beteiligt waren und betonte die 5000 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden sowie die aus Vereinsmitteln erbrachten 45.000,- DM. Nur deshalb konnte das gemeinsame Ziel der Schaffung eines zeitgemäßen Feuerwehrgerätehauses erreicht werden.

Bürgermeister Kögel hob in seiner Ansprache hervor, daß die Feuerwehrmänner und -frauen diese jetzt schmucke Gesamtanlage innen und außen herausgeputzt und mit viel Gefühl und Hingabe ausgestattet und eingerichtet haben. Er zählte die möglichen Einsatzobjekte der heimischen Feuerwehr auf und benannte die bedeutsamen Gebäude wie Kirche Bühl, Kindergarten, altertümliches Schloß usw., die in den Verantwortungsbereich der Hüttenbacher fallen. Kögel erinnerte an die Übergabe des Löschgruppenfahrzeugs LF 8/6 am 18.12.93, das die Wehr in die Lage versetze noch schneller und effektiver helfen zu können. Dazu biete jetzt auch die neue, ausreichend dimensionierte Wasserverteilungsanlage eine große Gewähr, daß immer ausreichend Löschwasser zur Verfügung stehe.

Durch die Fertigstellung der Gesamtsanierung unseres Gerätehauses sei es jetzt endlich möglich, das teuere Gerät ordnungsgemäß unterzubringen und der Mannschaft für Schulungen und Aufenthalt optimalen Raum zu ermöglichen, resümierte der Bürgermeister. So wurde durch den Beschluß des Gemeinderates vom 05.09.1989, das Anwesen Kaltenhofstr. 4 der FF Hüttenbach zu überlassen, die Grundlage für das heutige Fest geschaffen. Die Gemeinde hat seit 1993 Materialkosten in Höhe von 104.936,- DM bezahlt. Durch die zusätzlich erbrachten Sach- und Arbeitsspenden wurde das Gesamt-gebäude kostengünstig saniert und habe eine Wertsteigerung gemeindlicher Substanz von weit über 250.000,- DM erfahren. Der Bürgermeister dankte an der Stelle allen, die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben und gratulierte der Feuerwehr zu der herausragenden Leistung.

Nach einem chronologischen Abriß der Vereinsgeschichte der letzten 20 Jahre und einem kurzen Wort an die Feuerwehrjugend übergab der Dienstherr das neu renovierte Gerätehaus seiner Zweckbestimmung „als wohlige Bleibe der Feuerwehr Hüttenbach zur dauernden segensreichen und helfenden Nutzung zum Schutz unserer Einwohner “.

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Lobe den Herren“, das von der Kirchenmusik Bühl gespielt wurde, interpretierte Pfarrer Starke in seiner Ansprache ein Wort des Apostel Paulus. Starke würdigte die Ehrenamtlichkeit der Feuerwehrleute, die unabhängig von der Konfession oder einem Glaubensbekenntnis sei. Sie stellen Ihre Begabung allen zur Verfügung wenn Not am Mann sei und zeigen Verantwortungsbewußstein bei ihrem Handeln und Tun im Dienste am Nächsten. Der Geistliche machte die Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen deutlich und belobigte die Dienste der alten Feuerwehrmänner, denen man gerne bei ihren Erzählungen aus vergangenen Zeiten zuhört und ohne die es uns heute nicht gäbe. Wir sollen alle nach dem Leitsatz leben, „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“. Pfarrer Schwarzmann sprach die Gebete und segnete das Gerätehaus.

Kommandant Willy Regler eröffnete sein Grußwort: „Achtung verdient, wer erfüllt was er vermag. Einer für alle und alle für einen.“ Unter diesem Motto hätten sich schon in früheren Zeiten verschworene Gemeinschaften gebildet, die bereit waren, für ihre Ziele uneingeschränkt einzutreten. Für unsere Feuerwehr gelte dieser Zeitspruch noch heute. Die Leistungskraft unserer Aktiven sei weit über den Dienstbezirk hinaus bekannt und die enorme Einsatzbereitschaft aufgrund eines hohen Ausbildungsstandes garantiere im Notfall rasche und umfangreiche Hilfe. Der Kommandant bedankte sich bei der Gemeindeverwaltung, dem Bürgermeister und den Gemeinderäten, die wegen ihrer feuerwehrfreundlichen Einstellung den nötigen Rückhalt gäben, so die erforderlichen Anschaffungen erlauben und uns dadurch in unserem Dienst immer wieder von Neuem anspornen. Er dankte den zahlreichen Firmen, Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung und allen, die Material oder Geld spendeten. „Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn es der Mensch bezähmt bewacht.“ Mit diesem Zitat Schillers beendete der Hüttenbacher Kommandant seine Ansprache zum Festtag.

Die stellvertretende Landrätin, Marlene Mortler überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Nürnberger Land. Sie meinte, es sei hier in Hüttenbach einmal mehr bewiesen worden, was es heißt Gemeinschaftsinn zu pflegen, miteinander anstatt gegeneinander zu arbeiten. Der Gemeinderat hat das gezeigt, indem er 1989 entschied, dieses Haus voll und ganz der Feuerwehr Hüttenbach zu überlassen. Wie man sehe, sei es sehr funktionell gestaltet. Auch Frau Mortler dankte den Aktiven der Wehr für ihr geleistetes, ehrenamtliches Engagement, was auch den Gemeinsinn unterstreiche.

Kreisbrandinspektor Rainer Fuchs gratulierte ebenfalls die Hüttenbach Feuerwehrleute zu ihrem neuen Domizil und überbrachte Grüße des KBR Bernd Pawelke sowie aller Feuerwehren des Landkreises. Wir alle seien stolz auf die FF Hüttenbach, die es schaffte, dieses Gerätehaus zu erbauen. Er meinte, daß die Entscheidung, vor 20 Jahren die Feuerwehr hierher zu verlegen, richtig gewesen sei. Dadurch habe man Weitsichtigkeit gezeigt und die Anforderungen der nächsten Zeit erkannt, da die mißlichen Umstände der Unterbringung im alten Domizil nicht mehr einer Feuerwehr gerecht waren und nur so die Basis für eine Erweitungsmöglichkeit geschaffen wurde. Fuchs könne nun mit Freude feststellen, daß aus dem „kleinen Standrohr“ ein „großes Standrohr“ und für die Hüttenbacher ein ordentlicher Raum geschaffen worden sei. Lobenswert sei die Solidargemeinschaft unter den Feuerwehren der Gemeinde Simmelsdorf, die von der Bevölkerung tatkräftig unterstützt werde. Man müsse nicht genau rechnen um zu erkennen, welch immenser Wert hier für die Gemeinde Simmelsdorf geschaffen wurde. Der Gemeinderat dürfe stolz sein auf seine Hüttenbacher Wehr, denn einen kommunalen Wert von – alles richtig zusammengerechnet – mehr als einer halben Million DM zu bekommen sei ein tolle Sache. Fuchs wünschte der Hüttenbacher Feuerwehr mit ihrem neuen Haus, daß sie allzeit bereit sei, zum Schutze der Bevölkerung das Feuer zu bezähmen und verunglückten Personen Hilfe leisten zu können.

Es folgten dann noch weitere Grußworte des federführenden Kommandanten Harald Schwarzmann, des 1.Vorstands der Patenwehr Schnaittach Georg Ohlwärther, des Vorsitzenden des Vereinskartells Rudolf Höllerich, des Sparkassenleiters Siegmund Legat sowie des Kommandanten Werner Nestmann der Partnerstadt Scheibenberg, die als Gastgeschenke ein Rettungstuch, einen Erinnerungsteller, eine Hör-Sprech-Garnitur, ein Kuvert und ein Bild überreichten. Als musikalischen Abschluß des offiziellen Teils brachten die Sänger des MGV Eintracht Hüttenbach u.a. das selbst komponierte „Lied vom Standrohr“ ein, das zum 125-Jährigen Gründungsfest am Kommersabend „uraufgeführt“ wurde.

Vorstand Hans Raum lud die Gäste ins Gerätehaus ein und dankte noch allen, die die Feuerwehr Hüttenbach in irgendeiner Weise unterstüzt haben, insbesondere bestimmten Personen, deren Hilfe und materielles Engagement besonders erwähnenswert ist, dem 1. Bürgermeister Andreas Kögel sowie Herrn Eules von der Gemeindeverwaltung für ihre stetige Offenheit und Entscheidungsfreudigkeit, den Herren Otto Angermeier für die Bodensanierung und Jürgen Pötzsch für die Malerarbeiten, Rudolf Zeug für die Heizungsinstallation, Jochen Gribl für die Innenarchitektur, Kurt Küchler von der Brauerei Kanone für die Kühltheke, Christian Zitzmann für den Bau des Fahnenschrankes und den Feuerwehrfrauen für geleistete Küchen- und Putzdienste.

Am darauf folgenden Sonntag war die Bevölkerung aus nah und fern der Einladung zum TAG der OFFENEN TÜR gefolgt und zeigte reges Interesse an dem neuen Feuerwehrgerätehaus sowie den ausgestellten altertümlichen und zeitgemäßen Geräten. Die Resonanz war sehr ergiebig und die Beurteilung übereinstimmend positiv.

Bericht: Helmut Anders (Mitteilungsblatt Juni 1998)