Erstes Löschgruppenfahrzeug in Hüttenbach

Die Freiwillige Feuerwehr Hüttenbach verfügt seit Ende November über ein Löschgruppenfahrzeug mit einem 600 Liter Wassertank (LF 8/6). Dieses Ereignis wurde im Rahmen einer feierlichen Übergabe durch Bürgermeister Andreas Kögel und der kirchlichen Segnung der beiden Gemeindegeistlichen Pfarrer Gerhard Schwarzmann, Bühl und seinem evangelischem Amtskollegen Gerhard Göller, St. Helena gebührend gefeiert. Das modernst ausgerüstete Fahrzeug dieser Ausführung im Landkreis löst einen 39 Jahre alten Tragkraftspritzenanhänger ab. Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit der bisher renovierte Teil des Gebäudes, Kaltenhofstr. 4 seiner Bestimmung übergeben.
Die Feierlichkeit eröffnete Bürgermeister Kögel in seiner Begrüßungsrede. Er erwähnte alle geladenen Gäste namentlich, u.a. die Geistlichen der Gemeinde, die Gemeinderäte, die Kreisbrandinspektion mit ihren Kreisbrandmeistern, Schiedsrichtern und ehemaligen Führungsdienstgrade des Kreises, außerdem die an der Fahrzeugbeschaffung und Gerätehausrenovierung unmittelbar beteiligten Firmeninhaber bzw. deren Repräsentanten sowie alle sonstigen, geladenen Gäste. Schließlich wurden noch die amtierenden und ehemaligen Aktiven der Hüttenbacher Wehr zusammen mit den Kommandanten und Vorständen der anderen fünf Gemeindewehren besonders begrüßt.

Bürgermeister Kögel schilderte kurz den chronologischen Ablauf von der Antragstellung im April 1991 über die Werksbesichtigung bis zum heutigen Tag. Er habe sich bei den Herstellern über das Fahrgestell und den Fahrzeugaufbau mit Beladungsmöglichkeiten persönlich ein positives Bild verschaffen und sich von der Qualität des hochwertigen Produktes überzeugen können. Kögel hob hervor, daß die Gemeinde Simmelsdorf sich durch die Beschaffung des LF 8/6 für den größten Ortsteil Hüttenbach keinen Luxus geleistet sondern einer dringenden Notwendigkeit Rechnung getragen habe.
Das Löschgruppenfahrzeug sei ein Arbeitsmittel unserer Feuerwehr und unter diesem Gesichtspunkt seien die erforderlichen Finanzmittel zweckentsprechend und sinnvoll eingesetzt worden, sie dienen dem Schutz der Allgemeinheit. Der Bürgermeister erwähnte noch zahlreiche andere Argumente für die Notwendigkeit der Fahrzeugbeschaffung und veröffentlichte die entstandenen Kosten mit den gewährten offiziellen Zuschüssen. Außerdem belobigte er die Aktiven der Hüttenbacher Wehr für ihren selbstlosen Einsatz in freiwillig erbrachten ca. 2.000 Arbeitsstunden bei der unbedingt erforderlich gewordenen Gerätehaussanierung und für die äußerst kostengünstige Beschaffung von dafür erforderlichen Materialien, die die Gemeindekasse übernahm. Auch den anderen Firmen und Privatleuten, die durch Sach- und Arbeitsspenden ihren Beitrag leisteten, zollte Kögel an dieser Stelle seinen Dank der Gemeinde. Aufgrund dieser Erfahrungen sehe er getrost der kompletten Fertigstellung der Gesamtsanierung des Gebäudes bis zum 125-jährigen Gründungsfest der FFW Hüttenbach im Jahre 1995 entgegen.

Die offizielle Übergabe an den Kommandanten Willy Regler erfolgte mit den Worten: „Wenn ich das Fahrzeug jetzt der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenbach eine Woche vor dem Heiligen Abend 1993 sozusagen als „Christkindl“ übergebe, so verbinde ich damit die Bitte, es stets einsatzbereit zu halten und damit Hab und Gut unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen. Zugleich hoffe und wünsche ich, daß Mannschaft und Gerät alle Aufgaben, die auf sie zukommen, unfallfrei und erfolgreich lösen mögen. Ich möchte schließen mit dem alterwürdigen Feuerwehrspruch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Herrn Kommandant Willy Regler, ich überreiche Ihnen jetzt nun den Kraftfahrzeugschein und den Fahrzeugschlüssel zur dauernden helfenden Nutzung“.
Der katholische Pfarrer Schwarzmann spendete den kirchlichen Segen für das Fahrzeug und betonte in seinen Grußworten, daß im Ernstfall ein Feuerwehrmann sein Leben für den anderen hingeben könne. Dazu zitierte er das Johannes Evangelium: „Eine größere Liebe kann es nicht geben, als sein Leben für seine Freunde hinzugeben“. Sein evangelischer Amtskollege Göller meinte, daß mit dem neuen LF 8/6 Menschenleben gerettet werden und durch den Einsatz des eigenen Lebens das Leben anderer bewahrt werden können. Mit einem gemeinsamen Gebet wurde die feierliche Segnung beendet.

Kreisbrandrat Bernd Pawelke beglückwünschte die Hüttenbacher Wehr zu ihrem neuen Fahrzeug im Namen der Kreisbrandinspektion und der Kreisfeuerwehren. Es sei ein Weihnachtsgeschenk für den gesamten Ortsteil und den Ortschaften darüber hinaus. Sein Dank galt dem Bürgermeister, der die heutige Übergabe bewirkte. Die Wehr muß sich im Klaren sein, daß die Ausbildung sich nun in größere Dimensionen bewege. Er sei aber der Überzeugung, daß die Führung der Hüttenbacher Wehr dies meistern werde und bat dazu seine persönliche Unterstützung an.
Ortskommandant Willy Regler begrüßte auch nochmals die geladenen und anwesenden Gäste und schilderte den chronologischen Ablauf der zu dem heutigen Ehrentag für die FFW Hüttenbach führte. Basis dafür war die Antragstellung im August 1989 auf Übernahme des ehemaligen Bauhofes zur Verfügungstellung für die Feuerwehr, der vom Gemeinderat angenommen wurde. Zwischenzeitlich habe man die Beschaffung eines LF 8/6 für vordringlicher gehalten als den Umbau des Gerätehauses und deshalb einen entsprechenden Antrag dem Gemeinderat vorgelegt, der ebenfalls genehmigt wurde. Für die Unterbringung des Fahrzeugs waren trotzdem gewisse Umbaumaßnahmen erforderlich, die von der Gemeinde auch finanziell unterstützt wurden. Regler bedankte sich bei allen, die zur Fahrzeugbeschaffung und Gerätehaussanierung beigetragen haben. Er gab noch einen kurzen Abriß über die Aktivitäten und die Ausbildungen der Mannschaften, die seit der Nachkriegszeit vorgenommen wurden. Sie trugen letztlich auch zum für „unsere Generation einmaligen Ereignis“ der Fahrzeugsegnung und Fahrzeugübergabe bei, betonte Regler abschließend.
Zwölf Aktive der Hüttenbacher Wehr hatten den erforderlichen Atemschutzlehrgang nach vier wöchiger Vorbereitung kürzlich erfolgreich absolviert. Der dafür verantwortliche Kreisbrandmeister Heiner Illauer nahm die Fahrzeugübergabe zum Anlaß die dafür erhaltenen Zeugnisse den Lehrgangsteilnehmer auszuhändigen und die Hüttenbacher Wehr zum neuen Fahrzeug zu beglückwünschen.

Weitere Grußworte entrichteten dann noch der federführende Kommandant der Gemeinde, Harald Schwarzmann, der Vorstand der Nachbarwehr Oberndorf, Hans Jörg Mühlbaur, der Vereinswirt Wolfgang Löhr, der Vorstand des künftigen Patenvereins Schnaittach, Georg Ohlwärther und der 2. Bürgermeister Lorenz Baumann mit einem in fränkischer Mundart vorgetragenen, selbstverfaßtem Gedicht.
Abschließend bedankte sich der Gastgeber Bürgermeister Kögel bei allen Beteiligten für ihr Mitwirkten und lud zu einem kleinem Imbiss ins „neue“ Gerätehaus mit Besichtigungsmöglichkeit desselben ein.

Bericht: Helmut Anders

Das Bild zeigt die Feuerwehrführung bei der Abholung des neuen LF8/6 bei der Firma Ziegler in Giengen am 26.11.1993.